Außergewöhnliche und ausgefallene Vornamen nachteilig für Kinder?
Bei dem Thema „außergewöhnliche und ausgefallene Vornamen“ denken wir zumeist an die Kinder von Sportlern, Schauspielern oder Musikern. Doch mittlerweile hat es sich auch beim „Ottonormalverbraucher“ eingebürgert, bei der Wahl des Namens für den eigenen Nachwuchs auf bisweilen bizarre Konstruktionen zurückzugreifen. Doch tut man seinen Kindern wirklich einen Gefallen, wenn sie ihr ganzes Leben auf Namen wie „Donnertrud“ oder „Lennox Tattanka-Tattonka“ hören müssen?
Außergewöhnliche und ausgefallene Vornamen können aus vielerlei Gründen nachteilig sein: Die Kinder werden wegen des Namens in der Schule gehänselt und müssen den Rest ihres Lebens mit einem exotischen Namen leben. Die „Opfer“ können damit rechnen, bei jeder neuen Bekanntschaft ausführlich über den außergewöhnlichen Namen Rechenschaft ablegen zu müssen. Nicht selten nehmen Menschen mit kuriosen Namen sogar psychologische Hilfe in Anspruch, um Nachteile wie zum Beispiel ständiges Hänseln verarbeiten zu können. Auch der mögliche spätere Arbeitgeber wird es sich sicherlich gut überlegen, ob er Bewerber mit Namen wie „Legolas“, „Cinderella“ oder „Kermit“ zum Vorstellungsgespräch einlädt.
Während in vielen Ländern die Kreativität der Eltern kaum eingeschränkt wird, sind in Deutschland allerdings einige Grenzen zugunsten der Achtung des Kindeswohls gesetzt. Mitunter müssen Kinder nämlich auch vor ihren Eltern bzw. deren Namens-Phantasien geschützt werden. So muss in Deutschland beispielsweise aus dem Namen des Kindes dessen Geschlecht erkennbar sein. Ebenso dürfen per Gesetz keine Bezeichnungen gewählt werden, die ihrem Wesen nach keine Vornamen sind. In der Regel ist es allerdings auch eine Ermessensache der deutschen Standesbeamten, ob ein Kind nun „Legolas“, „Cinderella“ oder „Kermit“ heißen darf. Dennoch geht seit dem Jahr 2004 der Trend wieder zu klassischen Namen zurück. Bei den Jungen liegt derzeit der Name „Maximilian“ auf dem ersten Platz, bei den Mädchen „Marie“.