Kinderwerbung: Werden Kinder durch Werbung beeinflusst?
Kinder und Jugendliche haben in der Werbung zwei wesentliche Bedeutungen. Die erste Bedeutung verleiht ihnen ihre Rolle als Werbeträger bzw. Mittel der Werbung. Man spricht auch vom gestalterischen Mittel des „Kindchenschemas“, welches in seiner Wirkung jedoch eher auf die erwachsenen Konsumenten abzielt.
Dass der „Baby Appeal“ nicht nur junge Mütter anspricht und nicht nur in Verbindung mit Babyprodukten seine Wirkung zeigt, ist längst bewiesen. Das kleine Kind gilt als schutzbedürftig und ruft ein zukunftsorientiertes Bewusstsein beim Betrachter wach. In Werbespots garantieren Kinder eine höhere Aufmerksamkeit. Es sind vor allem die Eigenschaften eines Kindes, die auf das Produkt übertragen werden sollen. Ihre zweite Bedeutung, liegt in der Tatsache begründet, dass sich die sogenannten Kids in den letzten Jahrzehnten zu einer durchaus ernstzunehmenden Zielgruppe für die Wirtschaft und somit für die Werbung entwickelt haben. Kinder sind spezifische Adressaten für die Werbeindustrie und werden als ein für die Wirtschaft wesentlicher Faktor angesehen. So wird natürlich versucht, dieses Kundenklientel mit spezifischen Mitteln anzusprechen.
Zum einen gibt es eindeutige Kinderprodukte, wie z. B. Nintendo, Gameboy, Barbie, Duplo bzw. Lego usw. Bei diesen richtete man sich direkt an Kinder z. B. auf dem Kinderkanal. Dann gibt es aber auch viele Produkte, bei denen die Zuordnung nicht so einfach getroffen werden kann. Jedoch sind Kinder auch ein wesentlicher Faktor für die Kaufentscheidung der Eltern. Allgemein denken die meisten Kinder bei Werbung an TV-Spots. Andere Medien oder Werbeträger werden kaum wahrgenommen. So werden z.B. Merchandisingkampagnen nur von sehr wenigen als Werbung erkannt (Bsp. „Harry Potter“ und die darauf folgende Angebotswelle von Zauberutensilien bzw. Kostümen und vielem mehr bei der Vermarktung des Films).
Im Allgemeinen will Werbung die Kids zielgruppengerecht ansprechen und bedient sich dabei verschiedener Mittel. Es werden „kinderrelevante Produkte“ beworben (z.B. Spielzeug, Süßigkeiten, etc. ). Gearbeitet wird mit auffälligen und schnell zu erfassenden Effekten im Bereich Komposition, Farbe, Schnitt und Musik. Die Werbung wiederholt einfache und gleichablaufende Handlungsabläufe und zeigt den Kindern den vertrauten Familien- und Freizeitalltag, jedoch ohne Konflikte und Probleme. Häufig werden Kinderdarsteller präsentiert, die eine Identifikationsfigur darstellen. Ebenso wichtig sind natürlich ausgefallene Slogans und Melodien bzw. Rhythmen, welche ich schon erwähnte, als es darum ging, ob Kinder Werbung mögen oder nicht. Denn diese garantieren eine schnelle Wiedererkennung und Eingängigkeit.