Wirtschaft profitiert von schärferen Datenschutzgesetzen
(pressebox) Berlin, 06.11.2008 – Aufgrund aktueller Datenschutzskandale und fragwürdiger Vertragsabschlüsse am Telefon planen Bund und Länder härtere Gesetze für mehr Verbraucherschutz bei der Telefonwerbung. Unter anderem sollen die kürzlich vom Bundesrat angeregten Maßnahmen noch weiter verschärft werden. Im Falle einer Umsetzung der aktuellen Gesetzesvorhaben könnten Verträge künftig nicht mehr am Telefon abgeschlossen werden. Darüber hinaus müssten Unternehmen, die Verbraucher ohne deren schriftliche Zustimmung anrufen, mit empfindlichen Strafen rechnen. Verstöße würden mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet.
Und auch in punkto Beweislast hätten es unseriöse Anbieter künftig deutlich schwerer: Sie müssten im Zweifelsfall den Nachweis erbringen, dass keine unzumutbare Belästigung stattgefunden hat. Marcus Ross, Geschäftsführer beim internationalen Telemarketing-Spezialisten Yields begrüßt das scharfe Vorgehen gegen die schwarzen Schafe der Branche, die durch die vielen Vorfälle schwer in Verruf geraten ist. Denn mittlerweile haben es selbst seriöse Unternehmen schwer, die misstrauisch gewordenen Verbraucher am Telefon sinnvoll zu beraten.
„Qualitativ hochwertiges Telemarketing baut auf Vertrauen und gemeinsames Interesse auf. Die ist vor allem im Sinne des werbenden Unternehmens, dessen Ruf durch unseriöse Verkaufsmethoden schwer beschädigt werden kann“, erläutert der Experte. Dass seitens schwarzer Schafe nun Einsprüche gegen die geplanten Gesetzesänderungen laut werden und sogar ein legaler Handel mit Daten ohne Zustimmung der Verbraucher gefordert wird, sieht Ross mehr als nur kritisch.
„Von einer verschärften Rechtslage würde immerhin die gesamte Telemarketing-Branche und damit auch die deutsche Wirtschaft auf lange Sicht profitieren. Wenn nämlich unseriöse Verkaufspraktiken wegen juristischer Wirkungslosigkeit nicht mehr rentabel wären, könnten seriöse Verkaufsgespräche zu von den Verbrauchern gewünschten Produkten am Telefon wesentlich erfolgsversprechender verlaufen“, meint Ross. Er sieht die geplanten Gesetzesverschärfungen demzufolge als Chance.