Empirische Grundlagen von Metaphern
Vorweg möchte ich etwas ganz wichtiges anbringen: Metapher können niemals unabhängig von ihrem Ursprung verstanden werden. Denn z. B. hat „Mehr ist oben“ eine ganz andere Grundlage als „Glücklich sein ist oben“. Es gibt zwei empirische Grundlagen und wir müssen wissen, welche Rolle sie spielen. z. B. sind die Metaphern „Unbekannt ist oben“, „Bekannt ist unten“ kohärent mit der Metapher „Verstehen ist Begreifen“, da wir Bekanntes anfassen oder be- greifen können, Unbekanntes dagegen nicht. Das Fazit daraus ist, daß man Metaphern an sich vergleichen kann, jedoch nur, solange wir die empirischen Grundlagen beachten. Wenn wir diese Grundlagen nicht beachten, so sind die Metaphern auch nicht vergleichbar.
Eine weitere Grundlage der Metaphern ist die Kultur, die ich eingangs auch schon erwähnt habe. Die elementarsten Werte einer Kultur sind mit der metaphorischen Struktur dieser Kultur kohärent. Die Aussage „Zukunft ist Fortschritt“ hat zur Folge, dass wir damit in unserer Kultur einen konzeptionellen Fortschritt verbinden. Die Wertvorstellung der Kultur ist allgemeingültig- sollte man denken- nur ist es normalerweise nicht so, weshalb es oft Konflikte gibt. Dies ist einerseits durch die unterschiedlichen Prioritäten der Subkulturen bzw. den individuellen Vorstellungen bedingt, andererseits dadurch, dass manche Gruppen (z. B. Mönchsorden) andere richtungsweisende Werte als allgemein ansehen. Werte wie Tugend, Status oder Güte können immer uminterpretiert werden, jedoch sind sie immer oben.
Nicht in allen Kulturen wird der Oben- Unten- Ordnung so viel Wert zugeschrieben wie das bei uns der Fall ist. Gleichgewichtigkeit oder Zentralität spielen dort eine Rolle, vielleicht nimmt auch eben die Passivität irgendwo einen höheren Stellenwert ein. Welcher Orientierung nun genau gefolgt wird bzw. welche am wichtigsten für die Menschen ist, schwankt sehr von Kultur zu Kultur.