Alltägliche Metaphern und Gleichnisse
„Kurz gesagt, eine Metapher ist eine Affäre zwischen einem Prädikat mit Vergangenheit und einem Objekt, das sich unter Protest hingibt.“ (N. Goodman)
Dem einen oder anderen mögen Metapher im Deutschunterricht vor allem bei der Gedichtsinterpretation schon so manches Kopfzerbrechen bereitet haben, denn die großen Dichter haben gern Metapher verwendet, um ihre Aussagen zu bekräftigen, um uns zugänglicher zu machen (auch wenn das nicht in allen Fällen so war…), was sie zu sagen haben. Alles in allem ist die metaphorische Sprache also nur Wissenschaftlern, Politikern und Poeten verschrieben? Nein! Ich möchte im folgenden von metaphorischen Grundlagen der ALLTAGSSPRACHE berichten und vorweg schon sagen, dass es genauso interessant ist, wie es sich anhört. Unsere Sprache ist nämlich durchsetzt von Metaphern, nur werden sie in der Alltagssprache meist nicht als solche anerkannt
Die „alltägliche“ Metapher ist keinesfalls eine Erfindung unserer modernen Welt, denn schon Platon beschäftigte sich ausgiebigst mit diesem Thema. Auch Aristoteles hatte seine ganz eigene Meinung dazu: „Es ist wichtig, daß man alle die genannten Arten [er meint alle Wörter in ihrem Gebrauch, Anm.] passend verwendet… es ist aber bei weitem das wichtigste, daß man Metaphern zu finden weiß. Denn dies ist das Einzige, was man nicht von einem anderen erlernen kann, und ein Zeichen von Begabung.“ (Lakoff & Johnson, S. 217).
Auch G. Frielings Untersuchungen zum Verständnis der Metapher besagen, dass kreative Menschen mehr Gebrauch von Metaphern machen als weniger kreative, denn Metaphern zu verstehen beruht auf ganz speziellen kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten. Natürlich ließen es sich auch die mächtigen Leute ihrer jeweiligen Zeit nicht nehmen, über die Alltagsmetapher zu philosophieren. Für Hobbes z. B. war die Metapher etwas Absurdes, auch J. Locke zeigte letzteren gegenüber Verachtung- im Gegensatz zu Aristoteles, der die Fähigkeiten eben dieser Metaphern lobte. Lakoff und Johnson vertreten in ihren Schriften die Meinung, dass Metapher Vernunft und Imagination vereinen. Sie sehen die Metapher als Hilfsmittel, um Phänomene partiell zu verstehen, da die Totalität „rätselhaft“ ist.